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Knight Inlet
Das frühe Aufstehen fiel uns dank der Zeitdifferenz von 8 Stunden nicht schwer. Während in Kanada der Tag beginnt, ist man in Deutschland schon dabei, an Feierabend zu denken. Den Jetlag hatten wir gut im Griff. Bei Flügen in Richtung Westen ist dieser ohnehin leichter zu überwinden als bei Ostflügen. Zum Frühstück gab es das Video der Knight Inlet Lodge, welches wir schon aus dem Internst kannten. Der Fahrer des Hotels brachte uns nach dem Frühstück zum Anlegeplatz des Wasserflugzeugs und kurz darauf wurde unser Gepäck auf einem kleinen Rollwagen per Seilzug zum Steg heruntergelassen, eingeladen und das Flugzeug startfertig gemacht. Dann waren die Mensche dran. Der Pilot bestimmte, wer wo zu sitzen hatte um ein möglichst gutes Gleichgewicht in der Kabine zu halten. Normalerweise ergattere ich mit meinem Lebendgewicht von durchschnittlich 110 kg oft den Platz neben dem Piloten. Diesmal war aber jemand dabei, der meine Masse hatte und vor mir in der Reihe stand - darum hatte ich dann einen guten Platz im Heck - auch gewichtsausgleichend.
Das Flugzeug, eine de Havilland DHC 2 Turbo Beaver brachte uns sicher in das 80 Flugkilometer nördlich von unserem Standort gelegene Knight Inlet. Hier befindet sich dieses einzigartige Resort im Knight Inlet, einem Fjord in British Columbia, ca. 180 km nordwestlich von Vancouver, fern vom Massentourismus. Die Lodge, eine ehemalige Wohnstätte für Fischer, liegt direkt gegenüber den Überresten einer alten Pfahlbausiedlung der Kwakwaka'wakw, auch als Kwakiutl First Nations bekannt und schwimmt auf dem Wasser. Alle Gebäude sind auf miteinander verbunden Floßen errichtet. Es ist eine der Gegenden, in der man die höchste Konzentration an Grizzly-Bären vorfindet. In den Monaten August/September, wenn tausende Lachse an den Ort ihrer Geburt in den Klinaklini River zurückschwimmen, können es bis zu 50 Bären sein, die sich hier den Speckvorrat für ihren Winderschlaf anfuttern. Knight Inlet Lodge ist Gründungsmitglied der Commercial Bear Viewing Association of British Columbia (CBVA), kümmert sich um den Erhalt der Ökosysteme und und kämpft gegen Trophäenjagd. Unter www.grizzlytours.com gibt es weitere Informationen, Bilder und Videos.
Nach 25 Minuten Flugzeit setzte unser Wasserflugzeug sanft auf und brachte uns zu unserer schwimmenden Unterkunft wo wir freundlich von Harold und Daryl begrüßt wurden. Schon während des Check In wurden unsere Gepäckstücke zu unserem Zimmer im Gebäude Palace 1 gebracht.
Währenddessen erklärte uns Daryl in einer kleinen sogenannten Orientation, worauf es die nächsten Tage ankommt. Bärenbeobachtung ist nämlich eine Herzensangelegenheit.
Keine lauten Geräusche, wenn man Bären beobachtet, keine übertriebenen Parfumes. Ruhig und natürlich wünschte man sich uns als Mitglieder der Expeditionsteams. Ruck Zuck hatten wir ein Lifejacket an und waren auf dem ersten Besichtigungstrip um unsere erste Bärin zu sichten. Die 4jährige Bella bewegte sich gemütlich auf einem Uferstück in der Nähe der Lodge und nahm ihre tägliche Grasration zu sich. Die Kameras klickten leise und andächtige Stille, gelegentlich unterbrochen von flüsternden Gesprächen, bestimmten die Stimmung an Bord. es war etwas ganz besonderes für uns alle -dafür waren wir von weit her gekommen.
Das Mittagessen war an diesem Tag auf Indonesische Art zubereitet. Die Auswahl beschränkte sich auf ein reichhaltiges Standardangebot mit Salat, Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch und wurde von dem Küchenpersonal in der großen, aus dem Essraum einsehbaren, Küche schmackhaft zubereitet. Alle Nahrungsmittel und auch Wein, Wasser und Bier wurden per Wasserflugzeug angeliefert. Für das Abräumen des schmutzigen Geschirrs waren die Gäste selbst zuständig. Jeder durfte selbst sein gebrauchtes Geschirr auf den dafür vorgesehenen Abräumtisch bringen (das erinnerte mich an unsere Begegnung mit dem Boxchampion Sven Ottke im Robinson Club Esquinzo. Er ließ es sich auch dort nicht nehmen, sein Geschirr selbst wegzubringen und wirkte dabei sehr sympatisch). Die Einteilung der Touren erfolgte durch die Guides - Wünsche auf Zusammensetzung wurden nach Möglichkeit erfüllt. Hinterher wurden alle Touren mit Zeitplan, Guide und Teilnehmern an einem weißen Brett veröffentlicht. Die Organisation lief generalstabsmäßig und professionell. Unsicherheiten kamen nicht auf.
Richtig nass konnte man bei der Bootstour werden. Mit dem schnellen Aluminiumboot ging es in den Knight Inlet und wir konnten Natur pur genießen. Wasserfälle, schroffe Felsen und natürlich auch eine sagenumwobene Wunderquelle der First Nations, den Knight Inlet Wasserfall.
Eine First-Nations-Sage berichtet, dass es Glück bringt, vom Wasser dieses Falles benetzt zu werden - sehr zum Vergnügen unserer Bootsführerin Daryl, die hier die allwöchentliche Überprüfung der Wasserfestigkeit unserer geliehenen Sicherheitsanzüge überprüfte.
Es gäbe noch viele Bilder zu zeigen zu dieser einmaligen Naturlandschaft. Aber Reisen Sie lieber selbst dorthin und erleben Sie mit eigenen Augen, was keine Kamera festhalten kann.
Am späteren Nachmittag - wir waren auch wieder trocken - ging es noch einmal mit Jasmine auf Bärensichtung - natürlich mit Erfolg.
Im Boot neben uns versuchte ein Fernsehteam des MDR, Bären und Landschaft für einen Reisebericht auf Video einzufangen. Wie wir später feststellten handelt es sich um Axel Bulthaupt und sein Team, die sich hier für eine Weihnachtssendung ins ferne Kanada begeben hatten. Für die wackelfreie Aufnahme musste der Kameramann dann auch schon mal das Boot verlassen und sich ins knietiefe Wasser stellen. Sie hatten es insgesamt nicht leicht, an diesem Nachmittag gute Aufnahmen zu schießen.
Die Bärin bevorzugte es, uns ihr nicht so attraktives Hinterteil zuzuwenden. Aber sicher hat es aus dem Repertoire der Lodge im Nachhinein noch Unterstützung durch zusätzliches Material gegeben. Am Abend hatten wir Gelegenheit, Axel und Crew noch näher kennenzulernen. Sie waren auch in unserem Palace untergebracht und wir nutzten die Gelegenheit, nach Abschluß des Abendprogrammes noch ein Bier gemeinsam zu trinken.
Diesen Anblick genießt man nur bei Ebbe. Die aus dem Wasser herausragenden Holzpfähle sind die Gründung einer ehemaligen Pfahlbautensiedlung der Kwakiutl
Auch in dieser Region ansässig und nicht fotoscheu sind die majestätischen Weißkopfseeadler – man beachte die zierlichen Füße. Wir haben beobachtet, wie zwei Adler eine Krähe gejagt haben und diese Greifzangen dabei eingesetzt haben. Wenn auch viel kleiner als ein Grizzly - ich möchte nicht in den Griff dieser Vögel geraten.
Das Abendessen hatten wir uns dann auch redlich verdient. Mit gutem Appetit und Durst auf ein schönes Bier vom Fass traten wir dann um 18.30 Uhr zur Reception an. Plauderhalbstündchen vor dem Abendessen mit kleinen Köstlichkeiten. Zu unserer Begeisterung bestanden die zum Schwerpunkt aus Hummerzangen, die mit dem dazugehörigen Werkzeug in reichlicher Anzahl auslagen. So hatten wir dann kaum Zeit zum Plaudern, weil wir uns schwer bewaffnet über die Köstlichkeiten hermachten.
Zum Abendessen gab es dann Fleisch und Hähnchen, einen sehr gelungenen Salat mit Pilzen und Selleriesowie hervorragenden Rot- und Weißwein aus Mission Valley - einer Region British Columbias, die wir später auf unserer Reise noch näher kennenlernen würden.
Zum Nachtisch servierte die Küche Pie - Kuchen und Kaffee. Ein guter Trick, das Buffetende nicht in die Länge zu ziehen. Nachtisch wird serviert, Hauptgericht abgeräumt. Abends war ja auch noch Programm. 751 Fotos gab es an diesem Abend zum Auswerten. Man gut, dass wir das Notebook dabei hatten. Den Abendvortrag Jasmines zu den Orkas, die wir leider nicht life beobachten konnten, haben wir uns dann gespart und lieber die Sonne beim Sinkflug beobachtet.
Der Palace war mit einem Kaminofen und reichlich Feuerholz ausgestattet. So blieb nach Sonnenuntergang auch noch Zeit zum Plausch mit den Fernsehleuten. Leider sind diese Holzbauten sehr hellhörig, sodass wir dann nach 22.00 Uhr unseren Abend ausklingen ließen um Jane und Michael aus GB, die auch in unserem Haus wohnten, nicht in ihrer Nachtruhe zu stören. War auch ganz gut, denn am nächsten Morgen ging es pünktlich wieder los.
3. Tag: Knight Inlet
Es schmeckte schon wieder. Frühstück. Man gut, dass wir irgendwann einmal in die Selbstversorgerliga aufsteigen. jeden Tag solche Mahlzeiten und der amerikanische Traum wird für uns Wirklichkeit. Toast, Rührei, Kartoffeln, Würstchen, Speck - und das jeden Tag - dann brauchen wir demnächst ein Upgrade in der Kleidergröße. Nicht zu vergessen die Marmelade und die unvermeidliche Erdnussbutter.
Nach dem Frühstück ging es mit Gummistiefeln und leichter Sicherheitsjacke zur Bootsfahrt in den Regenwald. Daryl hatte Michael und Jane, ein Ehepaar aus der Nähe von London und uns in ein Team eingeteilt. Wir kannten sie schon von der Bootstour am Vortage und somit war die kurze Vorstellung sehr schnell erledigt.
Die Tour begann bei wolkenverhangenem Himmel, es sah sogar nach Regen aus. Langsam glitten wir über die graue Wasseroberfläche und stellten uns vor, wie das Panorama wohl bei Sonnenschein aussehen würde. Diese Vorstellung wurde genährt durch dieses Bild, welches wir am Vortage fest in unsere Herzen aufnehmen durften.
Die Wanderung durch den Regenwald begann mit einem kleinen Bootsmanöver. Ein Anlegesteg in der Bucht unseres Zielgebietes war extra als Übergangsstation eingerichtet worden.
Langsam wurde das Wetter freundlicher und die Bucht präsentierte sich in einem freundlichen smaragdgrün. Am Steg lag ein kleines Boot bereit, in das wir umsteigen konnten. Jeweils zwei Leute wurden dann von Daryl übergesetzt. Hierfür hatte sie extra einen kleinen 3 PS-Motor mitgebracht, den sie schnell am kleinen Boot befestigen konnte. Daryl legte - wie alle Guides - sehr viel Wert darauf, alle Arbeiten allein zu erledigen. Nachdem wir uns aber etwas näher kennengelernt hatten, durfte ich auch schon mal beim Anlegen zur Hand gehen. Dieser Regenwald war immer sich selbst überlassen. So sehen dann auch die verstorbenen Baumstümpfe aus, die überall in dem Wald herumstehen und herumliegen.
Vermodernde Bäume sind wichtiger Nährboden für weitere Vegetation und für Tiere, die sich hier entweder einen Lebensraum oder ein Jagdrevier erschließen können. Auch hier umfängt einen die Ruhe, die dieser Wald ausstrahlt. Kaum ein Vogel ist zu hören, Kleinwild gibt es so gut wie gar nicht und der Bach scheint seinen Rhythmus ausschließlich auf die Lachswande-rungen ausgerichtet zu haben.
Es hat den Anschein, als habe unser Schöpfer den ganzen Wald und die dazugehörigen Flüsse nur für die Lachse und die Bären angelegt. Auch der Fluß beherbergt trotz seines klaren Wassers ausser Mückenlarven keine weiteren Lebewesen. Vor einigen Jahren hat in dieser Region ein Einsiedlerpaar gelebt. Sie haben den Pfad angelegt, den unsere Gruppe zum Erkunden des Waldgebietes betreten konnte. Ich stelle es mir ziemlich eintönig vor, hier für immer zu leben -. im Einklang mit der Natur und ohne WLAN. Aber unser Dank gebührt den Beiden für diesen hervorragenden Forstlehrpfad.
Natürlich sind auch die Grizzlies hier unterwegs, wie der deutliche Tatzenabdruck in der Baumrinde beweist. Wenn man einem solch niedlich anmutenden Grasfresser begegnet, hilft nur eines - ruhig bleiben, das Tier nicht reizen und hoffen, dass er sich nicht für einen interessiert (siehe Anhang "Bären").
Zum Mittagessen fanden sich ale Lodgebewohner wieder im zentralen Speiseraum zusammen. Das Wetter war mittlerweile herrlich und verlockte, den Teller mit nach draussen zu nehmen. Junk Food war angesagt - aber vom feinsten. Hamburger zum selbst zubereiten. Die hungrigen Männer unter uns nahmen natürlich XXXL - sprich zwei Fleischklopse zwischen die Semmelscheiben. Das führte dazu, dass bald ein natürlicher Engpass beim Burgerfleisch auftrat, der durch einen leichten Bestandsüberhang bei den Würstchen kompensiert werden konnte. Zusammen mit den Pommes Frites war damit der Kalorienbedarf dieses und der des Folgetages gedeckt. Beim MIttagessen lernten wir noch Margarethe und Peter kennen. Diese englische Paar war über einen gemeinsamen Ausflug in Whistler mit June und Michael bekannt. Man sieht, auf den touristischen Pfaden besteht durchaus die Gelegenheit, dass man sich öfter als einmal trifft.
Nach einem kurzen Aufenthalt auf der sonnigen Terrasse, wo wir die Zeit mit dem Beobachten der niedlichen kleinen Hummingbirds, der Kolibries verbrachten, ging es auch bald weiter zur nächsten Tour.
Für den Nachmittag war Luke aus Yorkshire als unser Guide eingeteilt. Ein Kerl wie ein Baum - nicht kälteempfindlich und mit einer leichten schützenden Speckschicht, die ihn in die Lage versetzte, an diesem Tag, an dem für uns eine warme Jacke obligatorisch war, mit T-Shirt herumzulaufen. Der Brite erzählte uns, auf welche Weise er zum Team der Lodge gestoßen ist - nämlich einfach per Einladung, als der Besitzer der Lodge ihn in England kennengelernt hatte - und wie wohl er sich hier fühlte. Das sollte sich dann auch auf den zwei folgenden Exkursionen beweisen.
Zunächst fuhren wir mit dem kleinen Boot heraus. es hatte den Vorteil, dass man damit ziemlich dicht ans Ufer fahren konnte. Er erzählte uns die Geschichte von den Grizzlies, die zur Nahrungsaufbesserung Seafood essen. Da der Fjord unter Einfluss von Ebbe und Flut steht, sammeln sich unter den Steinen am Ufer bei jeder Tide kleine Seetierchen. Die Bären drehen den Stein um, kratzen die kleinen Lebewesen mit ihren großen Krallen ab und fressen sie. Aber zunächst tat sich nichts in der Bärenszene.
Dann, nach ca. 15 Minuten, erreichte uns ein Funkspruch mit der Nachricht, dass eine Kollegin, Jasmine, eine Bärenmutter Kind nah am Ufer gesichtet hatte.
Wir fuhren dorthin und konnten ganz nah dabei sein, als Mutter und Kind im Gras spielten und sich an den Meeresfrüchten labten. Gerade mal 1,5 Monate alt ist dieser Juniorgrizzly. Es ist noch nicht bekannt, ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt. IM Zoo kommt man vielleicht auch gut an die Tiere heran und kann Schnappschüsse machen - das ist aber nicht vergleichbar mit diesen Erlebnissen in der Natur. Wir möchten diese Stunden der Wildbeobachtung nicht missen und ich kann hier schon schreiben, dass der Besuch der Knight Inlet Lodge ein Höhepunkt unseres Kanadaurlaubs war. Nach ausgiebigem Fotoshooting ging es dann zur Kaffeepause zurück in die Lodge. An den riesigen selbstgebackenen Muffins und der leckeren Schmandtorte konnte man einfach nicht vorübergehen. So fügten wir uns also in unser schicksal und sagten uns "auswärts Essen setzt nicht an" - was vielleicht auch stimmt, denn mittlerweile sind diese zusätzlichen Gramm wieder herunter von den Hüften.
Der späte Nachmittag stand dann unter dem Motto Abenteuer pur. Im Ausrüstungs-raum versorgten wir uns mit Lifejacket und Gummistiefeln - diese Kleidungsstücke sind in der Lodge ausreichend verfügbar.
Man muss nichts mitbringen. Die Jackets und Anzüge sind gleichzeitig Überlebenskleidung für den Fall, dass man über Bord geht und somit besteht die Pflicht, eine solche Jacke oder Weste zu tragen. Das Foto gibt einen kleinen Eindruck davon, wie gut die Lodge ausgestattet ist. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, das das gesamte Material, Boote, Kleidung und Expeditionsausstattung qualitativ sehr hochwertig und gut in Schuß sind. Mit der richtigen Kleidung ausgestattet konnte die Tour losgehen.
Luke fuhr unsere kleine Gruppe an das gegenüberliegende Ufer, wo wie im knöcheltiefen Wasser das Boot verlassen mussten - ca 50 m von der Stelle entfernt, an der wir gerade noch die Bärin mit ihrem Jungen beobachtet hatten. Wie bitte? Zu Fuß ins Grizzlyland? Unsere Guides waren mit Riesen Bärenspraykartuschen bewaffnet und machten ernste Gesichter. Im engen Konvoi gingen wir dann die 80 m vom Ufer zu einem kleinen Parkplatz, an dem einige Fahrzeuge bereit standen. Luke entschied sich für einen ausgedienten Schulbus und bat uns, einzusteigen.
Im Bus zeigte er uns die Krallen einzelner Bärenrassen als Anschauungmaterial -
hier zum Beispiel die eines Eisbären (Im Bild dahinter Luke). Naja, das geht ja noch. Scharf, gefährlich, aber noch nicht beängstigend. Als er dann zur Krönung die Grizzlykralle hervorholte, verschlug es uns dann doch die Sprache.
Diese Riesenkralle. und davon 5 an jedem Arm und 5 an jedem Fuß. Mit leichtem Kloß im Hals ging es dann auf Tour ins Grizzlyland. Er zeigte uns frische Losung, Rub-trees, Bäume, an denen sich speziell die männlichen Bären rieben und die sie auch als ihren persönlichen Baum markierten, Schlafmulden und den kleinen Fluss, an dem die Bärenfamilien sich im September zum Lachsschmaus einfinden. 150 m vom Auto kann man sich entfernen, sagte Luke. Na - gottseidank hatten wir die Bären bisher als gemütliche Grasfresser erlebt und gingen vertrauensvoll mit unseren Führern auf Pirsch. Kurz gesagt - einem Bären sind wir nicht begegnet - wollten wir auch nicht.
Auf dem linken Automatenfoto sehen wir Bruno, wie er sich an seinem rub-tree den Rücken kratzt. Das rechte Bild zeigt mich mit meinen 191cm und 110 kg Kampfgewicht. Sehen Sie im Sonnenstrahl das Astloch links von meinem Kopf? Es ist derselbe Baum und das Astloch bei Bruno befindet sich links von seinem Arm. Respekt - und bitte Bruno, komm nicht gerade jetzt um dir den Rücken zu kratzen...
Danach fuhren wir noch mit unserem Schulbus zu weiteren Aussichtspunkten, von denen aus in der Lachssaison die Bären beobachtet werden können und waren dann letztendlich froh, als wir wieder den schwankenden Schiffsboden unter den Füßen hatten. Nach dem Abendbrot schauten wir uns noch einen Vortrag der Studentin Melanie zum Thema Verhaltensforschung bei Raubtieren - hier speziell Tiger - an. Melanie hate auch das oben abgebildete Foto des Grizzly über die von ihr installierte automatische Kamera geschossen.
4. Tag: Knight Inlet - Campbell River - Vancouver - Langley - Chilliwack
Nach unserem letzten Frühstück in der Lodge packten wir unsere Sachen und fanden uns pünktlich um 7.30 bei dunstigem und etwas nasskalten Wetter zu unserer letzten Bootstour ein. Schön, dass wir diese Tour noch einmal mit Daryl machen konnten. Und es sollte sich lohnen Mutter und Kind erschienen zum Seafood-Mahl und wir hatten richtig Zeit, den beiden bei der Nahrungsaufnahme zuzusehen.
Nach Beendigung der Tour bezahlten wir unsere Rechnung (die Lodge hatte auch einen kleinen Shop in dem wir ein paar Mitbringsel gekauft hatten) und warteten auf das Wasserflugzeug. Die Verabschiedung von den Lodge-Guides war sehr herzlich - wir hatten richtig Freundschaft geschlossen mit Daryl, Jasmine und Luke.